Georg Riemer

Wenn der Musikbegeisterte seinen Wunsch, selbst zu musizieren, in die Tat umsetzt und anfängt, ein Instrument zu erlernen, begibt er sich automatisch in einen Prozess der Sensibilisierung – der Steigerung seiner Wahrnehmungs- fähigkeit. Dies gilt sowohl in Bezug auf die Musik wie auf das Instrument und nicht zuletzt auf die eigene Person. Ein bestimmtes Musikstück mit Leichtigkeit spielen zu können mag ein lohnendes Ziel sein, wirklich spannend ist der Weg dorthin. Hier kann der Lernende Erfahrungen der vielfältigsten Art machen und immer wieder werden sich ihm neue Türen öffnen.

Das Klavier mit seinem Reichtum an Möglichkeiten ist hierfür besonders geeignet – fordert es doch von uns im Bemühen um Klangqualität (den „singenden Ton“) eine sehr feinsinnige Auseinandersetzung mit körperlichen, seelischen und geistigen Befindlichkeiten.

Den Schwerpunkt meiner Arbeit als Klavierlehrer sehe ich darin, den Schüler zur Selbstständigkeit zu führen, im aufmerksamen Kontakt mit ihm eine differenzierte Wahrnehmung zu schulen, Blockaden und Verkrampfungen zu lösen und so ein „Wohlbefinden am Klavier“ zu erreichen.